Sonntag, 1. Januar 2012

Kaufen oder Bauen?

Das war die erste Frage die wir uns gestellt haben.

Wir haben also angefangen Anzeigen im Internet und den lokalen Zeitungen durchzustöbern, um unseren Traum vom eigenen Zuhause zu verwirklichen. Schnell haben wir einige interessante Immobilien gefunden, die wir uns unbedingt ansehen wollten.

Das erste Haus - eine Doppelhaushälfte - war vom ersten Eindruck sehr schön. Das große Grundstück, die Lage mit unverbautem Weitblick und der Preis machten unsere Entscheidung sehr schwer. Die Zufahrt zum Grundstück über das Nachbargelände und die Anordnung der Zimmer haben uns dann aber die Entscheidung doch etwas leichter gemacht und wir haben uns auf die weitere Suche begeben.

Das zweite Haus war auch vom ersten Eindruck sehr schön. Die vielen und teils großen Zimmer und der sehr schön angelegte Garten haben uns auch hier wieder vor eine schwere Entscheidung gestellt.
Letztendlich haben wir uns aber auch diesmal wieder gegen einen Kauf entschieden, da neben dem doch relativ hohen Kaufpreis auch ein baldiger Austausch der alten Ölheizung angestanden hätte. Das Haus wäre für uns mit über 200 m² wohl sowieso viel zu groß gewesen.

Dann kam das dritte Haus. Eigentlich sollten wir gar nicht viel darüber hier schreiben. Wir sind mit großen Erwartungen gemeinsam mit dem Makler zur Immobilie gefahren.
Als wir ankamen sahen wir ein Haus mit unfertiger Garage, einem nicht verkleideten Kamin (die Materialien standen noch im Garten) und einer unfertigen Außenanlage.
Dann sind wir ins Haus hinein. Wir waren gespannt welche Überraschungen uns hier noch erwarten sollten. Zuerst sahen wir die Treppe im Flur, ein Stahlgerippe, das die Bezeichnung "Treppe" nicht verdient hat. Danach gings in die Einliegerwohnung im Erdgeschoss; uns kam schon beim Öffnen der Türe ein beißender Geruch entgegen. Was wir in den Räumlichkeiten vorgefunden haben war die Krönung. Der Grünschimmel auf den durchnässten Wänden schälte die Tapeten ab und verwandelte das Haus, dessen Kaufpreis bei rund 220.000 Euro lag, in eine Bruchbude. Von den Decken lösten sich ebenfalls die Tapeten. Vom dunklen Kellerraum möchten wir gar nicht mehr viel schreiben; wir wollen nur erwähnen, dass die Wände richtig nass waren. Trotz allem gingen wir über das "Stahlgerippe" noch ins 1. Obergeschoss. Endlich mal ein kleiner Lichtblick, ehe wir uns dann ins 2. Obergeschoss begaben. Dort wurde uns zuerst das Bad gezeigt, ein Bad ohne Fliesen und Sanitärobjekten; ein kompletter Rohbau, der zur Trocknung der Wäsche diente. Zwischen den Dachbalken sah man die Dämmwolle und die Innenwände waren noch unverputzt. Wir schauten uns noch das Schlaf- und die Kinderzimmer an. Beim Blick auf den Fussboden und die Holzdecke traf uns der Schlag. OK, auch wir sind nicht gerade die Top-Handwerker, aber so stümperhaft hätten wir unser neues Zuhause bestimmt nicht eingerichtet und hätten lieber auf fachmännische Hilfe zurückgegriffen.
So, eigentlich haben wir zu diesem Haus jetzt schon viel zu viel geschrieben. Wir denken es ist allen klar wie unsere Entscheidung ausgefallen ist.

Jetzt hatten wir wirklich genug gesehen und auch unsere weitere Suche hatte keinen Erfolg mehr und somit hier auch vorerst ein Ende. Eine neue Lösung für unseren Traum vom Haus musste her.